In den vergangenen Jahren ist es zu einem deutlichen Anstieg von Personen mit Übergewicht gekommen. Die Ursachen liegen in einer zu reichhaltigen Ernährung und zu geringen körperlichen Aktivität. Auch wenn das Übergewicht häufig nur als ein kosmetisches Problem betrachtet wird, ist es der wesentliche Auslöser für Volkserkrankungen wie die Zuckerkrankheit (Altersdiabetes, Typ-2-Diabetes), Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen.
Durch eine konsequente Diagnostik von Folgeerkrankungen und Behandlung der Risikofaktoren können schwerwiegende Komplikationen verhindert werden. Dazu steht eine immer größere Anzahl an modernen Tabletten, aber auch eine Insulintherapie zur Verfügung. Zusätzlich spielt aber auch eine Anpassung des Lebensstils eine wichtige Rolle. Schaffen es die Patienten, durch eine gesündere Ernährung und vermehrte körperliche Aktivität das Gewicht zu reduzieren, kann der Typ-2-Diabetes mit deutlich weniger Medikamenten behandelt oder sogar in die Vorstufe zurückgedrängt werden. Gleichzeitig verbessern sich der Blutdruck und die Blutfette, sodass zum Teil weitere Medikamente abgesetzt werden können. Diese Erkrankungen stellen neben dem Rauchen die wesentlichen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall dar.
Es gibt kaum Institutionen, die sich auf die konsequente Behandlung der Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen spezialisiert haben. Gleichzeitig wäre es wichtig, auch eine langfristige Änderung des Lebensstils anzustreben und die Betroffenen dabei langfristig zu unterstützen.
Das Westdeutsche Diabetes- und Gesundheitszentrum bietet in Düsseldorf ein umfassendes medizinisches Check-up-Programm zur Früherkennung von Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen an. Zusätzlich konnte in den vergangenen Jahren im Rahmen von wissenschaftlichen Studien gezeigt werden, dass sich durch ein telediabetologisches Coaching mit Blutzuckermessungen, Ernährungsdokumentation und Messung der Bewegung bei Personen mit Typ-2-Diabetes nicht nur der Blutzucker, sondern auch Blutdruck und Blutfette verbessern lassen.
(Text von Prof. Stephan Martin)