Im Jahr 1892 gründete der US-amerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor Still das weltweit erste osteopathische Zentrum in Kirksville (Missouri).
Mittlerweile ist das Studium der Osteopathie in den USA eine vollwertige akademische Ausbildung, die dem Medizinstudium gleichgestellt ist. In Europa hingegen, wo sich die Osteopathie in den letzten Jahren zunehmend verbreitet hat, sind es vor allem englische und belgische Privatschulen, die Osteopathen ausbilden – was allerdings nicht mit dem US-amerikanischen Vollstudium vergleichbar ist.
Ideal ist daher die Kombination von osteopathischen Kenntnissen und Fähigkeiten mit den Kompetenzen eines studierten Mediziners – so wie es bei Dr. Wolfgang Czichon der Fall ist.
Was ist osteopathische Medizin?
Kurz gesagt: eine umfassende manuelle Diagnostik und Therapie von Fehlfunktionen des Bewegungssystems, der inneren Organe und des Nervensystems. Im Zentrum der Therapie steht nicht die Behandlung einer spezifischen Erkrankung, sondern immer die individuelle Situation jedes einzelnen Patienten, dessen Selbstheilungskräfte angeregt und aktiviert werden sollen.
In der Regel sind osteopathische Behandlungen "weich" und "sanft", sie sind entspannend und sollen zu einer schrittweisen, aber auch lang anhaltenden Verbesserung des Gesundheitszustands führen.
Muskelenergietechniken
Gelenkfehlfunktionen an der Wirbelsäule, aber auch an anderen Gelenken können durch gezielten Muskelzug und geführte Bewegungen korrigiert oder behoben werden, zudem wird die Muskelspannung optimiert.
Myofasziale Techniken
All unsere Muskeln sind umhüllt von den sogenannten Faszien, die im ganzen Körper miteinander in Verbindung stehen. Mit weichem Druck und Zug werden Reize an die Faszien gesendet, wodurch Reaktionen zur Normalisierung der Gewebespannung in Gang gesetzt werden. Auf diese Weise werden die Durchblutung und Bewegungsfähigkeit des Gewebes gefördert und verbessert.
Counterstrain-Technik
Mithilfe dieser Technik werden bestimmte druckschmerzhafte Muskel- und Sehnenpunkte behandelt. Es gibt ca. 200 derartige Tenderpoints, die mittels einer speziellen Lagerungstechnik vollständig entspannt und anhaltend aufgelöst werden können.
Functional-Technik nach Johnston
Die funktionellen Techniken sind indirekte Behandlungsmethoden, die über Reflexe am Rückenmark und zentralen Nervensystem wirken. Das Körpersegment mit einer Fehlfunktion wird im dreidimensionalen Raum und in Abhängigkeit von der Atmung in die Richtung geführt, in die es am leichtesten bewegt werden kann.
Viszerale Technik
Bei der viszeralen Osteopathie werden Spannungsänderungen an inneren Organen sowohl in ihrer Eigendynamik als auch im Organverbund ertastet und behandelt. Innere Organe sind durch Faszien und Bänder fixiert und beweglich. Bei Verspannungen der Faszien wird die Beweglichkeit der Organe beeinträchtigt, sodass Funktionsstörungen bei ihnen auftreten und über Reflexe auch Störungen am Skelettsystem entstehen können. Die viszerale Osteopathie löst die Verspannungen der Bänder, wodurch die physiologische Funktion der inneren Organe unterstützt wird.
Craniosacrale Technik
Aufgrund der Bewegungen des Gehirnwassers (Liquor) bewegen sich die Schädelknochen in einem bestimmten Rhythmus (ca. acht- bis zwölfmal pro Minute), was vom Hohlraumsystem des Kopfes über den ganzen Rückenmarkskanal bis hinunter zum Steißbein reicht. Bei der craniosacralen Therapie werden die Schädelknochen- und die Steißbeinbeweglichkeit untersucht und beurteilt. Bei einer Fehlfunktion können deren gelenkartige Verbindungen normalisiert werden. Mithilfe der craniosacralen Therapie werden auch Verspannungen der Schädelmembranen gelöst, zudem wird der Blutkreislauf im Schädel verbessert.